ES WIRD GEPROBT, GEPROBT, GEPROBT . . .
Ab 6.9. 2012 im THESEUS TEMPEL
Paulus Hochgatterer schrieb für das Projekt GANYMED BOARDING einen Text über das Bild „Entführung des Ganymed“ von Correggio. Eindrücklich bleibt Paulus Hochgatterers Szene in Erinnerung, in der der 22-jährige Puppenspieler Nikolaus Habjan mit einer von ihm selbst gebauten Puppe die Entführung eines Kindes spielt. Paulus Hochgatterer hat nun das Stück zur Szene geschrieben, die berührende Geschichte eines 9-jährigen Jungen, der quer durch die Welt reist, um nach dem Sinn im Leben zu suchen.
Jacqueline Kornmüller inszeniert das Stück wieder mit dem Puppenspieler Nikolaus Habjan, weiters spielen Joachim Bissmeier, Franziska Singer, Martina Stilp und Peter Wolf.
Premiere: 6.9.2012
Termine: 6., 7., 8., 13., 14., 15., 20., 22., 23., 27., 28., 29.9.2012
Letzte Vorstellung: 14.10.2012
jeweils 19 Uhr
Kartenvorverkauf
Shopkassa des Kunsthistorischen Museums
kontakt@wennessoweitist.com
Tel. +43 676 537 11 40
Kartenpreis
€ 24,– / ermäßigt € 19,– *
(* Lehrlinge, StudentInnen, SeniorInnen, behinderte Personen)
Ö1 INTERMEZZO
vom Sonntag, 24. Juni 2012 12:16 Uhr
INTERMEZZO vom 24. Juni 2012 zum Nachhören
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Nikolaus Habjan zeigt zur Zeit mit großem Erfolg das Stück „F.Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig“ im Wiener Schuberttheater. Er erzählt über seine Beweggründe, Friedrich Zawrels Leben auf die Bühne zu bringen, sowie über seine persönlichen Begegnungen mit ihm. Auch über seine Anfänge als Puppenspieler, die Auftritte in der Schweiz, seinen Lehrer Neville Tranter und die Arbeit am Schuberttheater wird er sprechen. – Gestalterin: Katharina Menhofer
Ö1 „NACHTQUARTIER“ zum Nachhören
vom Mittwoch, 09. November 2011
NACHTQUARTIER vom 20.November 2011 zum Nachhören
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Puppenspieler Nikolaus Habjan zu Gast bei Elisabeth Scharang. Nikolaus Habjan ist Puppenspieler. Er haucht den Klappmaulpuppen, die er selbst baut, Leben ein. Lässt sie fliegen, schweben und letztendlich sterben. Habjan verborgt seine Hände, seine Stimme, seine Beine an seine selbstgefertigten Puppen und lässt so Figuren wie den Herrn Karl oder Oskar Werner wieder auferstehen. Er hat Figuren wie die des Herrn Berni erfunden, einen grantigen Wiener Pensionisten, der gegen seinen Willen von seiner Tochter auf eine Kreuzfahrt geschickt wird. Die Spezialität des Puppenspielers sind bitterböse Geschichten.
Im Nachtquartier führt er uns in die Magie des Puppenspiels ein und erzählt, was es mit der eigenen Person macht, wenn man diese hinter unzähligen Stimmen, Dialekten und dem Papiermachégesicht der Puppen verschwinden lässt.
… Noch weniger Aufmerksamkeit wird den Schauspielerinnen bei Produktionen des 24-jährigen Nikolaus Habjan zuteil. In seinen Stücken spielen lebensgroße Klappmaulpuppen die Hauptrolle. „Puppentheater hat mich schon als Kleinkind unglaublich fasziniert . Das ist eine ganz eigene Art des Verzaubertwerdens“, sagt Habjan. „Die Grenzen der Darstellung sind viel weiter gezogen als die des Schauspiels.“ So stirbt beispielsweise eine Puppe auf der Bühne viel authentischer, als es Schauspielerinnen darstellen könnten.
Im Wiener Schuberttheater, einem ehemaligen Pornokino an der Währinger Straße, hat Habjan eine Bühne für seinen Kindheitstraum gefunden. Mittlerweile erregen seine Stücke große Aufmerksamkeit. Zuletzt durch die Aufarbeitung der Lebensgeschichte von Friedrich Zawrel, der während des Zweiten Weltkriegs als Kind vom damaligen Anstaltsarzt Heinrich Gross misshandelt wurde.
Habjan hat sich monatelang mit Zawrels tragischer Lebensgeschichte beschäftigt: Denn Zawrel, der nach dem Krieg nie richtig auf die Beine kam, während Gross weiter praktizieren konnte, traf 1975 noch einmal auf seinen Peiniger. Der brachte mit einem negativen ärztlichen Gutachten Zawrel in den Häfen nach Stein. In einem Berufungsverfahren durfte Gross zwar „Kindermörder“ genannt werden, seine Taten waren aber verjährt und politische Seilschaften schützten ihn vor weiteren Verfahren.
Die kleinen Theater sind künstlerische Biotope. Neben Schwanda und Habjan gibt es viele erfolgreiche Projekte von freien Künstlerinnen und Gruppen. Ein Problem haben sie alle: Die schwierige finanzielle Lage. Zwar werden in der Theaterstadt Wien Projekte abseits von Burgtheater und Josefstadt gefördert, rentabel ist es für die Künstlerinnen trotzdem selten. „Verdient habe ich an dem Projekt noch keinen Cent. Dennoch bin ich froh, dass ich aus wirtschaftlicher Sicht unvernünftig gehandelt habe, sonst hätte ich es gar nicht gemacht“, sagt Schwanda.
Ähnliche Erfahrungen hat auch Habjan gemacht, der das Schubert Theater mittlerweile als Co-Direktor leitet: „Leicht ist es nicht, in Wien mit einem kleinen Theater zu bestehen. Immerhin müssen wir von unserer Kunst die Miete, den Strom und was wir zum Leben brauchen, bezahlen.“ Beide sehen aber auch die positiven Aspekte der freien Szene: „Da wir kein Geld haben, kann uns auch keiner sagen, was wir damit machen sollen“, sagt Habjan. „Die kleinen Theater sind die Biotope, aus denen alles wächst. Ohne sie würde die Theaterlandschaft in Wien ganz anders aussehen“, sagt Erich Sperger, künstlerischer Leiter des Palais Kabelwerk …