Der Anfang
Begonnen hat alles 1991 im Salzburger Marionettentheater mit einer Aufführung der Zauberflöte. Seit damals hege ich brennendes Interesse an Puppentheater. Marionetten wurden gesammelt und gebaut, um mit ihnen Theater und Opern zu spielen. Es folgten weitere Workshops und der Wunsch, selbst mit Puppen auf der Bühne zu stehen, nahm immer mehr zu. 2006 begann ich, in Wien „Musiktheater-Regie“ zu studieren.
Schubert Theater
Um Erfahrung zu sammeln, kam ich März 2008 ans Schubert Theater Wien, um als Regieassistent und Abendspielleiter in der Produktion „Zum Kotzen“ von Sigrid Tschiedl zu arbeiten. Mit Simon Meusburger, der ein Video von mir gesehen hatte, entstand der Plan, ein Kabarett mit Puppen zu schreiben und zu spielen.
Das bitterböse Puppentheater „Schlag sie tot“ hatte am 22. Oktober 2008 seine Uraufführung und schlug wie eine Bombe ein. Nach 18 vollgefüllten Vorstellungen und einem Gastspiel in Graz (Theater am Lend) brachten wir eine neu überarbeitete Version heraus: „Schlag sie tot – Deluxe“! Mit dieser Version gastierten wir im Mai 2009 in Graz und wurden für November ein drittes Mal ins Theater am Lend eingeladen. Großen Erfolg hatten wir mit diesem Stück im Theater Ticino in Wädenswil / Schweiz, fast alle Vorstellungen ausverkauft. Am 23. Juni 2012 stand nun „Schlag sie tot“ das 75. Mal am Programm.
Mit „Herr Berni macht Urlaub“ wurde „Schlag sie tot“ fortgesetzt, und hatte am 12. Dezember 2009 Uraufführung im Schubert Theater. Ende Jänner 2010 gastierten wir mit dem Stück im Theater am Lend in Graz. 2012 im Theater Lechthaler – Belic, Graz und im Juni 2012 im Theater Ticino in Wädenswil / Schweiz.
Die Adaptierung des österreichischen Klassikers „Der Herr Karl“ von Merz / Qualtinger als Puppentheaterstück in der Regie von Simon Meusburger wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und wurde mit dem bestOFFstyria – Publikumspreis 2010 ausgezeichnet. Das Stück hat einen Fixplatz in unserem Puppentheater – Repertoire.
Puppenbauer & Puppenspielcoach
Durch meinen Erfolg wurde ich als Puppenbauer und -spieler für die Produktion des Kabinetttheaters und des Theaters an der Wien „King of the Birds – Queen of the Blood“ eingesetzt.
Für das Sirene – Opernfestival „Nachts“ habe ich für die neue Kammeroper „Das Gespräch der Hunde“ zwei Hundepuppen gebaut und die beiden Sänger im Umgang mit den Puppen unterwiesen und trainiert.
Darum mit Puppen!
Puppen sind Schauspielern gegenüber klar im Vorteil, wenn es ums Sterben geht. Niemand kann so überzeugend sterben, wie eine Puppe. Ist die Verbindung zum Puppenspieler getrennt, verwandelt sich die handelnde Person in ein lebloses Ding, scheinbar weit entfernt davon, jemals gelebt zu haben.
Doch nicht nur in dieser Hinsicht überzeugen Puppen.
Puppentheater bietet die Möglichkeit, neue Wege des Theatermachens zu beschreiten, nach denen in letzter Zeit immer krampfhafter gesucht wird. Das Spektrum der Ausdrucksmittel steigt ohne komplizierte Bühnentechnik.
Durch das Einsetzen von Puppen ist es möglich, etwas darzustellen, was Schauspielern alleine nicht möglich ist, oder Mögliches zu intensivieren und stilisieren .
Ein Schauspieler auf der Bühne ist ausschließlich an seine Ausdrucksmöglichkeiten gebunden. Die Gestaltung und Darstellung seiner Rolle ist eine Einheit – er arbeitet homogen. Der Puppenspieler muss jedoch heterogen an seinen Part herangehen. Er muss sich mehrerer Ebenen bedienen, darf mit seinem Charakter nicht verschmelzen, da der Hauptakteur die Puppe bleiben muss. Eine Puppe kann verfremdet, surreal oder nur ein einziger Ausdruck sein, richtig gespielt, wird sie immer absolut, das heißt echt, glaubwürdig und wahrhaftig sein.