Mit den Philharmonia Schrammeln musizieren…
PHILHARMONIA SCHRAMMELN
Johannes Tomböck | Violine
Dominik Hellsberg | Violine
Heinz Hromada | Kontragitarre
Stefan Neubauer | Klarinette
Günter Haumer | Knopfharmonika
NIKOLAUS HABJAN | Kunstpfeifer und Puppenspieler
PROGRAMM "ICH PFEIF´AUF DEN TOD"
Josef Franz Wagner: Wiener Kunstpfeifer-Marsch; arrangiert von Alfons Egger
Johann Schrammel: D-Tanz
Franz Schubert: Des Baches Wiegenlied, D 795/20; arrangiert von Heinz Hromada
Franz Schubert: Kupelwieser-Walzer, D Anh. I, 14; arrangiert von Walter Wasservogel
Joseph Lanner: Die Mozartisten. Walzer, op. 196; arrangiert von Heinz Hromada
Wolfgang Amadeus Mozart: Der Hölle Rache. Arie der Königin der Nacht aus der Oper „Die Zauberflöte“, KV 620; arrangiert von Heinz Hromada
Ludwig van Beethoven: Elf Mödlinger Tänze, WoO 17 - Nr. 4 und Nr. 6; arrangiert von Dieter Angerer
Johann Schrammel: Lustig und fidel. Walzer
Johann Strauß Sohn: Mein Herr Marquis. Lied der Adele aus der Operette „Die Fledermaus“; arrangiert von Heinz Hromada
Carl Michael Ziehrer: Leben heißt genießen. Polka schnell, op. 325; Arrangement von Alfons Egger
Johann Strauß Vater: Fortuna-Galopp, op. 69; arrangiert von Alfons Egger
Jacques Offenbach: Les oiseaux dans la charmille. Arie der Olympia aus der Oper „Hoffmann’s Erzählungen”; arrangiert von Heinz Hromada
Johann Schrammel: Depeschen an den Teufel. Tanz; Arrangement von Alfons Egger
Georg Kreisler: Der Tod, das muß ein Wiener sein; arrangiert von Heinz Hromada
Josef Mikulas: Mit 120 Sachen - Autofahrt-Sauser. Polka schnell
Richard Strauss: Till Eulenspiegel lustige Streiche, op. 28; bearbeitet von Alfons Egger
[caption id="attachment_27386" align="aligncenter" width="1024"] ©Philharmonia Schrammeln[/caption]
Es ist alles schon da gewesen...
Im letzten Viertel des 19.Jahrhunderts erlebte die Kunst des Pfeifens in Wien einen Höhenflug. Das Schrammelquartett trat mit Natursängern, Dudlern und Kunstpfeifern auf, die beim Publikum so beliebt waren, dass sie mehr Trinkgeld als die sogenannten Volkssänger bekamen. 1880 gelang es dem Verein der Volkssänger tatsächlich, ein Auftrittsverbot für diese Konkurrenten zu erwirken. Damit war für die Schrammeln einer der wichtigsten Anziehungspunkte verloren. Erst 1890 bekamen die Brüder Schrammel die Erlaubnis durch die sogenannte Singspiel-Konzession, wieder mit Dudlern, Kunstpfeifern und Natursängern aufzutreten.“Das Pfeifen galt im Rahmen der Wiener Volksmusikensembles als durchaus gleichberechtigter musikalischer Beitrag zu den Vorträgen der Natursänger.“ (Wien, Musikgeschichte. Volksmusik und Wienerlied, Hrsg.: Fritz-Hilscher, Elisabeth Theresia, Wien-Münster 2006, S. 242).
Stammlokale der Schrammeln waren der Heurigenschank „Schöll“ im 19.Bezirk (Kirchgasse 4), die „Güldene Waldschnepfe“ (17.Bezirk , Dornbacher Straße 88). Ab 1887 treten die Schrammeln hier jeden Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag um 17 Uhr auf.
Hier feierte Hans Tranquillini als Kunstpfeifer wahre Triumphe. Seine Attraktivität und seine guten Umgangsformen dürften dem Fiaker den Künstlernamen Baron Jean eingetragen haben. Nicht nur die Wiener stürmten das Lokal, auch Kronprinz Rudolf, dessen Fiaker Bratfisch ein hervorragender Natursänger war, war ein großer Bewunderer dieses Ensembles. Im November 1887 lud er die Truppe in das Jagdschloss Orth für 4 Tage zum Aufspielen für geladene Gäste wie den späteren Thronfolger Erzherzog Ferdinand, den Prinzen Leopold von Bayern und die Prinzen August und Philipp von Coburg-Gotha ein. Es wurde zu einem großen Erfolg und öffnete den Musikern die Tore zum Hochadel. Im Jahr darauf ging es auf Tournee durch die österreichischen Städte Graz, Salzburg, nach Budapest, Brünn, Frankfurt, Stuttgart und nach Berlin. Am 2. 2. 1888 gastieren die Schrammeln mit "Baron Jean" in der Industriehalle in Graz. Die Tournee wird zum Riesenerfolg. Er wurde stürmisch bejubelt .“Wie Baron Jean einfach mit den Lippen Musik macht, wie er Seele und feinste Pointierung in den Vortrag legt, dem Instrumental-Quartett ein eigenartiges und überraschendes Element beimischt, das erregte stürmischen Beifall , gleichen Erfolg hatte ein Posthornvortrag, insbesondere ein virtuos durchgeführtes Piano“, war im Berliner Börsen Courier am 19.November 1888 zu lesen.
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