Was geschah mit Baby Jane
Nach dem Roman von Henry Farrell
Schubert Theater Wien, Premiere 19. 02. 2013
Inszenierung: Nikolaus Habjan
Puppendesign: Nikolaus Habjan
Puppenbau: Nikolaus Habjan / Marianne Meinl
Textfassung: Manuela Linshalm
Lichtdesign: Simon Meusburger
Kostüm/ Ausstattung: Lisa Zingerle
Mit Manuela Linshalm
Kritiken
Den gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1960 von Henry Farrell inszenierte Nikolaus Habjan für ein Figurentheater (Uraufführung 2013 im Schubert Theater).
Bald wird deutlich, dass diese Inszenierung ein „Eine-Frau-Stück“ ist. Linshalm agiert als Erzählerin, als Schauspielerin und als Puppenspielerin. Sie gibt den beiden lebensgroßen Puppen von Jane und ihrer Schwester Blanche nicht nur Stimmen, die ihre unterschiedlichen Charaktere und seelischen Verfassungen widerspiegeln, sondern auch noch ihre altersgemäße Beweglichkeit.
Es ist eine sehr einfühlsame wie kreativ anschauliche Umsetzung der Romanvorlage. Die wenigen heiteren Momente stehen den großartig dargestellten Handlungssträngen eines Psychodramas gegenüber. Man kann nur ergriffen sein von dieser teilweise beklemmenden Atmosphäre. Das Publikum ist entsprechend begeistert. (NWR-Nachrichten, Gabriele M. Knoll,09.09.2019)
Normalerweise bräuchte es hier zumindest 3 SchauspielerInnen, besser noch fünf: Jane, Blanche, Mrs. Bates, das Hausmädchen Elvira und den Police O$cer. All diese Rollen übernimmt hier glücklicherweise die hochtalentierte Manuela Linshalm, die einen völlig vergessen lässt, dass Jane und Blanche Puppen sind. Sie erweckt diese teils grusligen Gestalten mit einer Leichtigkeit zum Leben, die einen vor Neid erblassen lässt. … Als das Bühnenlicht erlischt stehen auch schon die ersten Zuschauer auf. Nicht weil sie gehen wollen. Nein, weil Manuela Linshalm hier einen alten Klassiker zu neuem Leben erweckt hat, und das mit so viel Liebe und Detailgenauigkeit. An ihrem Geburtstag. Da ließ es sich Nikolaus Habjan (Inszenierung & Puppendesign) natürlich nicht nehmen, seiner Kollegin bühnentauglich zu gratulieren. Immerhin war er es ja, der Linshalm vor 10 Jahren ans Schubert Theater und zu den Puppen gebracht hat. (Critical Minds Kulturmagazin, 2020/02)