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„Stromschlag währe gut!!!“ – Hasspostings als Puppentheater

„Stromschlag währe gut!!!“

Hasspostings als Puppentheater

Rabenhoftheater Wien, 21.11.2016

Mit: Nikolaus Habjan und Manuela Linshalm
Musik: Christoph und Lollo
Nach einer Idee von Florian Klenk

Was passiert, wenn man den wütenden, digitalen Mob auf die Bühne holt?
Was tagtäglich auf den Bildschirmen der Österreicherinnen und Österreicher zu lesen ist wird zunehmend zu einer gesellschaftlichen Gefahr. Mit Katzenfoto als Profilbild und unter ihren echten Namen veröffentlichen tausende Menschen täglich die zynischsten, gehässigsten und ekelerregendsten Kommentare zu allem, was ihnen nicht in den Kram passt. Falschmeldungen und Verschwörungstheorien werden, ohne sie zu hinterfragen, einfach geteilt, Menschen werden auf derbste Weise beschimpft und sogar vor Mordaufrufen wird nicht halt gemacht – alles im scheinbar rechtsfreien und anonymen Raum des World Wide Web, wo niemand mit Konsequenzen rechnet.
Der Puppenmagier Nikolaus Habjan und seine kongeniale Partnerin Manuela Linshalm geben mit ihren Puppen den Trollen und Hass-Postern Gesicht und Stimme. Gemeinsam mit den schrägen Musikhumoristen „Christoph und Lollo“ präsentieren sie eine Auswahl der schlimmsten und grauslichsten Beiträge.
(Falter, 21.11.2017)

 

Die Zahl an Hasspostings und Gewaltaufrufen im Internet steigt. Am Rabenhof-Theater wurde dieses Problem gestern in Form eines Puppentheaters angesprochen. Gelesen wurde aus Postings, die im Internet zu finden waren.

Und so liest der Puppenspieler Nikolaus Habjan etwa aus einem Posting: „Am besten Dachau wieder aufmachen und schon mal einheizen“. Für Habjan sind das die „unangenehmsten und ekelhaftesten“ Texte, mit denen er „je gearbeitet“ hat.

Hasskriminalität beginnt, wo andere in menschenverachtender Weise öffentlich herabgewürdigt werden. Auf Verhetzung stehen bis zu drei Jahre Gefängnis.

(https://wien.orf.at/v2/news/stories/2810083/, 20.11.2017)