Becoming Peter Pan –
an epilog to Michael Jackson
Schubert Theater Wien, Premiere 16.12.2010
Puppenspiel und Puppenbau: Nikolaus Habjan
Buch und Regie: Simon Meusburger
Visualisierungen: Johannes Hucek
Regieassistenz und Inspizienz: Helene Ewert
Kostüme: Modeschule Graz
Lichtdesign: Simon Meusburger
Photos: Sabine Hauswirth
Zwei Schattenmänner: Christoph Hackenberg, Benedikt Grawe
Drei Schattenkinder: Franziska Singer, Matteo Ortner, Lucca Nocchieri
Additional Music: Otto M. Zykan
Übersetzung: Jasmin Sarah Zamani
Gastspiele in der Schweiz, in Deutschland und Österreich, z.B. in Graz (La Strada 2015),
im Posthof Linz u.a.m.
Nominierung für den Aargauer Förderpreis «Grünschnabel» 2012
Nach Ankündigung eines Puppentheaters über Michael Jackson gingen heftige Reaktionen der Fans an das Schubert-Theater. An einen Schauspieler wurden sogar Morddrohungen ausgesprochen. Das Theater präsentierte nun vor der Presse das Stück mit anschließender Podiumsdiskussion, um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.
Der künstlerische Direktor des Schubert-Theaters, Autor und Regisseur von „Becoming Peter Pan“ Simon Meusburger: „In mir ist schon vor seinem Tod die Idee gereift, ein Stück über Michael Jackson zu schreiben. ‚Becoming Peter Pan‘ ist mein Versuch, einem Menschen, der für so viele eine große Reflexionsfläche war, die Maske abzunehmen. Es ist eine Annäherung an die Ikone der Popmusik, aber auch an den Menschen Michael Jackson.“
In keinem Moment haben Meusburger und Habjan daran gedacht, die Premiere wegen der massiven Drohungen ausfallen zu lassen. „Jetzt erst recht, dachten wir im ersten Moment“, betonen beide. Schließlich gehe es um die Freiheit der Kunst und der Meinungsäußerung.
Im Fall der Morddrohung ermittelt die Polizei. „Wir werden die Sicherheitsvorkehrungen genau nehmen, Rucksäcke dürfen nicht in den Saal“, erklärt Meusburger. (meinbezirk.at, Ulrike Kozeschnik-Schlick, 08.02.2011)
Michael Jackson ist hier ein psychisch kranker Mann, der glaubt, Peter Pan zu sein: Puppenspieler Nikolaus Habjan erweckt den „King of Pop“ glaubhaft wieder zum Leben. (Falter, 1-2,2011)
Magisch-poetische Momente, die einen ganz tief berühren, erzeugt Puppenspieler Nikolaus Habjan, ein ganz besonders sensibler und ideenreicher Vertreter seiner Zunft.
Der Puppenspieler macht kein Geheimnis aus seiner Anwesenheit und daraus, dass er den Puppen seine Stimme leiht. Aber das macht er auf eine derart geniale Weise, dass er zwar als Mitspieler anwesend ist, aber sobald die Puppen agieren und sprechen, zu verschwinden scheint. Das ist die große Kunst dieses jungen Mannes, der dieses Schau-Spiel um einen körperlich und seelisch gebrochenen Michael Jackson sehr ruhig, behutsam, fast wie ein rituelles Tun auf die Bühne bringt. Er selbst im weißen Arztkittel ist Betreuer dieses einstigen „King of Pop“, der Peter Pan, das nie erwachsen werdende Kind, sein will. Ängste, Traumata, Erinnerungen an seinen Vater, der ihn zu Auftritten prügelte und sogar sein eigenes Alter Ego quälen diesen einsam gewordenen, schüchternen, schwer kranken Menschen.
Der gut verständliche englische Text (Simon Meusburger ) ist nie Karikatur oder Parodie, sondern sensibel aufbereitete Geschichte. Wunderschön auch die Visualisierungen mit einem Schattentänzer, der Statur und Bewegung ebenso wie den berühmten Moonwalk des großen Vorbildes beherrscht. Dazu immer wieder Musikeinspielungen des „King of Pop“, als den wir ihn immer in unserer Erinnerung behalten werden.
(OÖNachrichten, Silvia Nagl 01. 03. 2014)
Mit Becoming Peter Pan – an epilog to Michael Jackson gelang den jungen, leidenschaftlichen Theatermachern ein behutsames und fesselndes Schauspiel. Puppenspieler und -bauer Habjan geht glaubwürdig in die Rolle eines seelisch und körperlich gebrochenen Michael Jackson auf….
(Kleine Zeitung, Eva Schulz, 11.05.2011)
Auf gleicher Ebene wie die mit Ironie wie Feingefühl behandelten Thematik steht freilich – und vor allem im Fall Figurentheater – die darstellerisch-formale Komponente: Die Ausdruckskraft jeder Faser dieser Puppen, die außergewöhnliche Kompetenz in ihrer Führung und schließlich das immer und immer wieder begeisternde Faszinosum der Rezipienten-Akzeptanz eines „gleichwertigen“ Neben- und Miteinander von Mensch und Puppe – wider allem besseren Wissen.
(Tanz.at Headlines, 31. Juli bis 8. August 2015)
Zu sehen ist das berührende und gleichzeitig beklemmende Spiel…
(Steirerkrone, 03.08.2015)